Thema Schnuller: Ist ein Schnuller gut oder schlecht?

Wir, die logopädische Praxis „Logorhino“ in Mödling bei Wien haben uns im Laufe unserer
logopädischen Tätigkeit nicht nur auf die myofunktionelle Therapie spezialisiert sondern auch auf
die Prävention von orofazialen Dysfunktionen (Muskelfehlfunktionen im Mund- und
Gesichtsbereich).

Im Rahmen der „Schadensbegrenzung“ für das Kieferwachstum und die Mundfunktionen führen
wir Therapien zur Entwöhnung unterschiedlicher Habits durch. Zudem besuchen interessierte
Eltern „Logorhino“ (= Logopädie in Mödling bei Wien), um sich über die bestmögliche
mundmotorische Entwicklung Ihres Kindes, den Kauf eines geeigneten Schnullers bzw. auch
deren Entwöhnung zu informieren.

Häufig werden wir gefragt, ob der Schnullergebrauch für die Entwicklung des Säuglings gut oder
schlecht ist, wie lange der Schnuller in Verwendung bleiben darf und ob es „gute“ und
„schlechte“ Schnuller / Schnullerformen gibt.

Vorerst muss immer klargestellt werden, dass das Saugen für die Entwicklung der
Mundfunktionen essenziell ist. Betonen möchte ich an dieser Stelle allerdings, dass damit das
Saugen an der Brust gemeint ist.

Nur beim Saugen an der Brust kann ein physiologisches
Zusammenspiel aller Muskelgruppen des orofazialen Bereichs (Gesicht-, Mundbereich)
stattfinden. Es dient der Nahrungsaufnahme und der Beruhigung des Säuglings.

Da allerdings mit dem Schnuller keine Nahrung aufgenommen wird, kann ein Schnuller daher
auch nur im Sinne eines „Beruhigungssaugers“ in Verwendung kommen.

Lässt sich der Säugling also nicht durch das Saugen an der Brust beruhigen oder ist das Saugen
an der Brust nicht möglich, darf ein Beruhigungssauger eingesetzt werden, um die, für die
Entwicklung wichtigen Saugbewegungen, durchführen zu können.

Anforderungen an den Beruhigungssauger

Der Beruhigungssauger wird ausschließlich zum Stillen des Saugbedürfnisses und zur
Beruhigung über einen kurzen Zeitraum eingesetzt und soll den Mundraum auch räumlich und funktionell möglichst gering belasten. Daher ist beim Schnullerkauf auf folgende Aspekte zu achten:
– schmaler Schnullerschaft
– weicher Lutschteil

Was ein Schnuller nicht ist

Ein Schnuller ist nicht „kiefergerecht“, auch wenn dies in der Werbung, auf sämtlichen
Verpackungen und Informationsfoldern zu lesen ist. In dem Moment wo ein Fremdkörper
zwischen den Lippen und den Zahnreihen platziert ist, beeinflusst dieser das Kiefer und die
Zahnstellung negativ.

Ein Schnuller ist kein „Nucki“. Das Lutschen oder „Nuckeln“ an dem Schnuller ohne
Beruhigungsaspekt über einen längeren Zeitraum hinweg ist ein Missbrauch seiner eigentlichen
Funktion.

Wann ist der Schnuller „schädlich“ für die Mundfunktionen des Kindes?

Wird der Schnuller nicht mehr ausschließlich als „Beruhigungssauger“ eingesetzt, wird er in
seiner Funktion „missbraucht“. Da ein Schnuller als Fremdkörper im Mund anzusehen ist,
können folgende Faktoren die mundmotorische und muskuläre Entwicklung des Säuglings
negativ beeinflussen:

– Unphysiologische Entwicklung der orofazialen Muskulatur, welch sich in einer offenen
Mundhaltung, einer falschen Zungenruhelage und einem falschen Schluckmuster /
Zungenpressen äußern kann
– Entwicklung von Zahnfehlstellungen, vor allem von sogenannten „frontoffenen Bissen“

Wie lange darf ein Schnuller eingesetzt werden?

Auch hier werden von den Medien und Ratgebern unterschiedliche Zeitpunkte der
Schnullerentwöhnung angegeben. Wenn man allerdings die oben genannten negativen Aspekte
des Schnullers beachtet, erscheint es logisch, den Schnuller so früh als möglich zu entfernen.
Fragen zum Thema Schnuller und Schnullerentwöhnung?

Bei Fragen bzw für eine Beratung kontaktieren Sie uns gerne. Logorhino ist die logopädische
Praxis in Mödling bei Wien mit dem Schwerpunkt myofunktionelle Therapie bei orofazialen
Dysfunktionen.

Fachpraxis für Logopädie, Teilleistungsschwäche & Konzentrationstraining
Inh. Iris Schubert, BSc