Stottern ist eine über länger als 3 Monate anhaltende, unwillkürliche, situationsunabhängige, zeitweise auftretende Redeflussstörung. Stottern gilt als nicht heilbar, allerdings in hohem Maße positiv beeinflussbar.

Kernsymptome des Stotterns

Die Kernsymptome werden in drei Arten gegliedert werden kann:

  • Wiederholungen: hier werden Einzellaute oder ganze Silben wiederholt z.B.: „Ich ha-ha-ha-habe das Puzzle fertig gemacht.“
  • Dehnungen: hierbei werden Einzellaute „gedehnt“ z.B.: Ich trinke am liebsten Waaaaaasser.“
  • Blockierungen: hierbei kommt es vor der Artikulation zu einer Unterbrechung oder einer Art „Blockade“, bevor das Wort dann häufig explosionsartig gesprochen wird.

Sekundärsymptome des Stotterns

Beim Stottern gibt es viele verschiedene Sekundärsymptome, die häufig als vermeintliche „Hilfe“ (diese können vor oder während des Stotterereignisses auftreten) angewandt werden, um das Stottern zu vermeiden, allerdings auf Dauer nicht zielführend sind.

Dazu zählen unter anderem:

  • Auffälligkeiten der Atmung (Atemblockierung, übermässiges Einatmen vor dem Sprechbeginn oder inspiratorisches Sprechen)
  • Satzumstellungen
  • körperliche Mitbewegungen
  • Kommunikationsängste
  • Vermeidung von Blick- und Kommunikationskontakt

WICHTIG ist im Kindesalter bei der logopädischen Diagnostik die Unterscheidung zwischen normalen Sprechunflüssigkeiten und tatsächlichem Stottern.

Logopädin Iris Schubert, BSc

Logopädin Iris Schubert, BSc

Therapie des Stotterns

Je nach Alter des Patienten ist die Stottertherapie entweder besonders kindgerecht gestaltet bzw. individuell auf die Bedürfnisse und den Alltag des Patienten zugeschnitten.

Die Stottertherapie besteht allerdings in jedem Alter aus mehreren Bausteinen:

  • „Infostunde“ über Stottern für Eltern, Kind bzw. Betroffenen
  • Desensibilisierung/Enttabuisierung des Stotterns
  • Wahrnehmung der Primär- und Sekundärsymptome
  • Abbau von Sekundärsymptomen
  • Gegebenenfalls Modifikation des Stotterns in das leichteste Stottersymptom
  • Stabilisierung: Erlernen des „lockeren“ Stotterns ohne Angst und Anspannung im Alltag
  • In Vivo Training (Stottern in vorher besprochenen und gemeinsam vereinbarten Situationen und Umgebungen)

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