Logopädische Therapie bei Rechtschreibstörung

Aktuell zum Schulstart und anlässlich des Tages der Alphabethisierung (8. September) wird die logopädische Therapie bei Rechtschreibstörungen vorgestellt.

Da die Rechtschreibstörung als Folge einer Teilleistungsstörung häufig beim Diktat oder Textschreiben erkannt und sichtbar wird, wenden sich viele Eltern an die Logopädin oder den Logopäden, um vorhandene Rechtschreibfehler zu beheben und weitere zu vermeiden.

Diagnostik von Rechtschreibstörungen

In meiner Praxis erfolgt daher nach telefonischer Terminvereinbarung eine detaillierte Diagnostik, in welcher erhoben wird, welche Ursache die Rechtschreibstörung (auditive und/oder visuelle Wahrnehmung/Differenzierungsschwäche, Probleme bei der Buchstabe-Lautzuordnung, optische und/oder akustische Serialität etc.) hat, da diese von Kind zu Kind unterschiedlich ist.

Nach der detaillierten logopädischen Austestung der Rechtschreibfähigkeiten und –defizite (und ggf. der Lesestörung) und der Ursache für die Rechtschreibstörung wird ein individueller Behandlungsplan erstellt, der dem Entwicklungsniveau des Kindes entspricht, chronologisch aufgebaut ist und sich an der der Überwindung der Teilleistungsstörung orientiert z.B.: an der Buchstabe-Laut Zuordnung oder an der auditiven Wahrnehmung und Differenzierung der Laute /k/ und /g/.

Danach erfolgt das Erlernen der Rechtschreibregeln Schritt für Schritt in der logopädischen Einheit, aber auch Zuhause, da spezielle Übungen mit nach Hause gegeben werden.

In der ersten Klasse Volksschule wird zunächst das Schreiben von einzelnen Buchstaben trainiert. Dann werden die Buchstaben zu Silben, später zu einem Wort zusammengefügt und schließlich werden Sätze geschrieben. In der Therapie beginne ich mit dem sogenannten „lautorientierten Schreiben“ (Buchstabe-Laut-Zuordnung) und erhöhe je nach Lernfähigkeit und –geschwindigkeit des Kindes den Schwierigkeitsgrad.

Folgende Fähigkeiten werden durch einfache Erklärung erlernt und anschließend mit mir spielerisch und/oder mit Übungsblättern geübt:

  • Auditive Wahrnehmung und Differenzierung von ähnlich klingenden Lauten z.B.: „T“ und „D“ oder „P“ und „B“
  • Lautorientiertes Schreiben (Buchstabe-Laut-Zuordnung)
  • Silben erkennen, ergänzen und silbenweises Schreiben
  • Schreiben von Konsonantenhäufungen z.B.: schreiben, Schwalbe, Blase, Pflanze etc.
  • Auslautverhärtung z.B.: Hand, Weg, Bub
  • Ableitung von Umlauten aus dem Stammwort z.B.: Haus → Häuser, kaufen → Käufer
  • St-/ Sp-Schreibung z.B.: spielen, Stall etc.
  • Doppelkonsonanz z.B.: Puppe, Mappe, Nuss, Badewanne etc.
  • S – Schreibung z.B.: Größe, Mus, lassen etc.
  • Dehnungs – h
  • „ie“-Schreibung etc.

Zur Übersicht werden bei Therapiebeginn alle Wörter in vier verschiedene Kategorien eingeteilt:

  • „Mitsprech- und Hörwörter“
    Das sind Wörter, die man genauso schreibt wie man sie spricht z.B.: Hase, Telefon, Paket etc.
  • „Nachdenkwörter“
    Das sind Wörter, die eine Regel oder einem Merksatz folgen z.B.: Doppelkonsonanz nach kurzen Vokalen, die Vorsilbe ver- etc.
  • „Verwandte Wörter“
    Das sind Wörter, die mit anderen Wörtern verwandt sind z.B.: Käufer von kaufen, Wärme von warm etc.
  • „Lernwörter“
    Das sind Wörter, die Ausnahmen sind, also keiner Regel folgen und gelernt werden müssen z.B.: die V-Schreibung (Vater, Vogel, viel etc.), Doppelvokal etc.

Rechtschreibung kann ohne Anstrengung und mit Spaß erlernt werden!

Terminvereinbarungen können Sie telefonisch (Tel.: 06991 954 67 67) oder per Mail (kontakt@logorhino.com) tätigen.